Mädchen lernen Boxen

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Standfest sein. Sich nicht aus dem Gleichgewicht bringen lassen – ob beim Boxen oder im wirklichen Leben: Darum ging es jetzt zwei Tage lang in der Turnhalle der Rupert-Neudeck-Gesamtschule im Kirchenfeld. Knapp ein Dutzend Schülerinnen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren durften im Rahmen der Feriensporttage Boxen kennen lernen. Ein Angebot Rupert-Neudeck-Gesamtschule in Kooperation mit der Gleichstellung der Stadt Tönisvorst und der GLOBUS Markthalle Tönisvorst.

Warum Boxen?

„Weil es stärkend ist. Weil wir Schülerinnen die Gelegenheit geben wollten, diese männerdominierte Sportart in einem eigens für sie aufgemachten und geschützten Raum kennen zu lernen“, erläutert Schulsozialpädagogin Jenny Fischer. Denn darum ging es an diesen zwei Tagen auch: Was es bedeutet, eine Frau zu sein. Ein Thema, mit dem sich die Gruppe im Rahmen des Unterrichts vor den Herbstferien auseinandersetzen musste. Ergebnis? „…hinter jeder starken, unabhängigen Frau, steht ein zerbrochenes kleines Mädchen, welches gelernt hat, vom Boden aufzustehen und von niemandem abhängig zu sein“, steht unter anderem auf einem Plakat, das die Gruppe selbst entworfen hat. „Keine Gewalt“ – „Sicherheit“ oder „keine Diskriminierung aufgrund von Aussehen, Religion, Herkunft oder Sexualität“ steht auf dem Plakat mit ihren Wünschen.

Motivation für die Schülerinnen mitzumachen?

„Ich will wissen, wie ich meine Kraft einsetzen muss, wenn ich in mal die Situation kommen sollte, mich wehren zu müssen so“, so eine der Teilnehmerinnen. Andere waren neugierig, Boxen einmal zu testen. Eine Sportart, die gleichzeitig Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, aber auch Koordinationsfähigkeit und Schnelligkeit trainiert. „Mit dem pädagogischen Boxen geht es auch um das Miteinander der Mädchen. So kann das sportliche Miteinander sprachliche und kulturelle Barrieren überwinden“, ergänzt Fischer.

Durchgeführt wurde das Angebot durch die „Abteilung S[UP]PORT des Kinder- und Jugendhilfe Trägers Kultursensible Soziale Dienste Orientierung“, die mit vier Trainern vor Ort waren.

Grund für die städtische Gleichstellung, das Ganze zu unterstützen?

„Eigene Grenzen verteidigen zu lernen, Nein sagen zu dürfen: Mädchen das beizubringen, ist heutzutage immer noch nicht überall selbstverständlich, aber ein ganz wichtiges Anliegen kommunaler Gleichstellung“, so Bürgermeister Uwe Leuchtenberg. „Ob eine Frau sich wehrt, liegt nicht an ihrer Körperkraft, sondern an ihrer Entschlossenheit, ihr Leben und ihre Würde zu schützen, wie es zum Beispiel auch im Wendo zu lernen ist“, so Tönisvorsts Gleichstellungsbeauftragte, Helga Nauen.

Text & Foto: (cp)

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