Große Linde hütet die Baumgräber

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Unter dem Schutz einer schattigen Baumkrone beigesetzt zu werden, ist der Wunsch vieler Menschen. Genau diesem Wunsch möchte die Stadt Tönisvorst nachkommen: Mit den neuen Baumgräbern auf den städtischen Friedhöfen.

Baumgräber der Stadt Tönisvorst

Unter einer schönen großen Linde wurden Urnenreihengräber in der Größe 50 x 50 Zentimeter angelegt. „Zur persönlichen Kennzeichnung der Grabstätten besteht für Hinterbliebene die Möglichkeit, einen Steinmetz ihrer Wahl mit der Aufstellung eines Grabmales zu beauftragen“, so Monika Flöth von der städtischen Friedhofsverwaltung. Die Bepflanzung und Pflege erfolgt durch den Leistungsunternehmer der Stadt Tönisvorst. „Damit entfällt für die Hinterbliebenen die Pflege und Bewässerung der Grabstätte“, ergänzt Flöth. „Das ist für viele Angehörigen ein wichtiges Anliegen, da man zunehmend in anderen Regionen wohnt und sich der Pflege vielleicht nicht so annehmen kann, wie man es vielleicht gerne täte“, so Flöth. Bricht man die Gebühren herunter, fallen 17 Cent pro Tag für diese Form der Bestattung an. Weitere Besonderheit: Die Baumgrabstätten können wahlweise als Partnergrab erworben werden - allerdings nicht im Vorerwerb, da es sich um ein Reihengrab handelt.

Ein eigenes Feld für "Sternenkinder"

Und dann gibt es eine Bestattungsmöglichkeit, für die es bislang noch keine eigene Beisetzung gab: Das Sternenkindergrabfeld. „Für Kinder bis 500 Gramm war bislang nur die Beibestattung in vorhandenen Grabstätten möglich“, erläutert Claudia Becker von der Friedhofsverwaltung.

Diese Kinder können jetzt in einem eigenen Feld bestattet werden – unter einer bunten Glasstele. Die war in Zusammenarbeit mit der GlasCreativ Werkstatt Siebenlist aus St. Tönis im vergangenen Jahr im Rahmen der Aktion „Kinder für Kinder“ entstanden. An mehreren Vormittagen hatten über 90 Kinder unter Anleitung des Inhabers Bernhard Siebenlist Glasplatten mit bunten Motiven hergestellt. Diese wurden auf zwei Stahlstelen verklebt und auf dem Kindergrabfeld aufgestellt. Verbunden wurden die Stelen durch helle Glasplatten, welche trauernde Eltern individuell für ihr verstorbenes Kind gestalten können. „Viele Eltern haben bereits eine starke Bindung zu einem solchen Kind, kämpfen mit ihrer Trauer. Die Idee der Kolleginnen von der Friedhofsverwaltung, hier einen solchen Raum für die Trauer zu schaffen, gemeinsam mit der Glaswerkstatt Siebenlist unter Beteiligung vieler anderer Kinder, ist sehr stimmig“, so Bürgermeister Uwe Leuchtenberg.

Zwei Mandelbäume als "Schnullerbaum"

Das Sternenkindergrabfeld liegt eingebettet in das Grabfeld für Kinderbeisetzungen, welches neu gestaltet wurde. Die Altbepflanzung rund um das Grabfeld in der Nähe der Friedrichsstraße wurde entfernt und durch bunt blühende Stauden ersetzt. Privatsphäre soll eine angepflanzte Hecke vermitteln. Links und rechts des Einganges zum Grabfeld stehen zwei Mandelbäumchen. Diese sollen als sogenannter „Schnullerbaum“ dienen: „Jedes Kind kann, so es möchte, hier seinen Schnuller hinterlassen. In den Zweigen des Baumes findet der Schnuller ein neues Zuhause und kann jederzeit besucht werden“, so Claudia Becker. In der Planung sind noch ein Spielgerät für eventueller Geschwisterkinder und eine Sitzgelegenheit. Für Beisetzungen für Kinder sowie Sternenkinder werden grundsätzlich keine Bestattungsgebühren erhoben.

Text & Foto: (cp)

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