Sinan Aydin: Neuer Fachbereichsleiter für Sicherheit und Ordnung
Er war Dozent an der Hochschule für Polizei und Verwaltung NRW und zuletzt Leiter der Ordnungsbehörde der Stadt Moers mit rund 104.000 Einwohner*innen: Sinan Aydin (45). Seit dem 1. Oktober ist er neuer Leiter des Fachbereiches Sicherheit und Ordnung der Stadt Tönisvorst, mit den Abteilungen Bürgerservice, Soziales und Wohnen, Sicherheit und Ordnung sowie Feuerwehr. „Seine bisherigen beruflichen Stationen passen sehr gut zum Zuschnitt dieses Fachbereiches, wie das fehlende Puzzle-Stück, das die Bedarfe hier optimal ergänzt”, so Bürgermeister Uwe Leuchtenberg anlässlich der Einführung im Rahmen einer Pressekonferenz. “Ich freue mich sehr, dass wir ihn für die Stadt Tönisvorst gewinnen konnten”, so der Bürgermeister weiter.
Ausbildung bei der Stadt Moers
Seine Ausbildung zum Verwaltungsfachwirt hat Sinan Aydin von 2002 bis 2005 bei der Stadt Moers gemacht. Erste Verwaltungserfahrungen sammelte er im Anschluss in den Sachgebieten Soziales sowie in der Bußgeldstelle. Sieben Jahre nach Abschluss des Verwaltungsfachwirtes folgte der Aufstiegslehrgang für den gehobenen, nichttechnischen Dienst. Ab diesem Zeitpunkt war er Fachgruppenleiter der Bußgeldstelle und verantwortlich für die Bearbeitung städtebaulicher Verträge. Es folgten die Modulare Qualifizierung, sprich der Aufstieg in den höheren nichttechnischen Verwaltungsdienst.
Dozent an der Hochschule für Polizei und Verwaltung
Mitte 2016 dann übernahm er die Stelle des Leiters der Ordnungsbehörde der Stadt Moers. Um den Kontakt zur Basis nicht zu verlieren, nahm er die Dozententätigkeit an. Zunächst beim Studieninstitut Niederrhein in Krefeld und später an der Hochschule für Polizei und Verwaltung für die Themen Verwaltungsrecht, Verwaltungsprozessrecht, Polizei- und Ordnungsrecht sowie Staats- und Europarecht.
Corona: „Da haben alle Ordnungsbehörden am Limit gearbeitet"
2020 kam dann Corona: „Da haben alle Ordnungsbehörden am Limit gearbeitet. Die Pandemie hat alles abverlangt, fachlich wie menschlich“, erinnert er sich an diese Zeit. Nachdem sich alles soweit eingespielt hatte und ein stückweit Normalität eintrat, kam der Ukraine-Krieg und es stellte sich eine andere humanitäre Frage. „Es bleibt dabei, dass das alles Schicksale sind, die wir nicht einfach verwalten dürfen. Zumal unter den Schutzsuchenden insgesamt viele sehr gut ausgebildete Menschen sind, die einen Mehrwert für die Gesamtgesellschaft bilden können“, so Aydin abschließend.
"Kolleg*innen an einem Strang gezogen und Verantwortung übernommen"
Auf die Frage, dass es sicherlich nicht leicht gewesen sei, einen Fachbereich zu übernehmen, der bereits zum zweiten Mal von einer längeren Vakanz geprägt gewesen sei, antwortete er, dass es im Gegenteil sehr gut laufe. „Die Kolleg*innen haben ganz offensichtlich, als eine Hierarchieebene weggefallen war, mehr Verantwortung übernommen und an einem Strang gezogen, um alles in Linie zu halten - das nehme ich in besonderer Weise wahr.“ Ob er Kurskorrekturen vornehme wolle? „Es gibt keinen Grund, funktionierende Strukturen kaputt zu machen. Kurskorrekturen sehe ich allenfalls im Bereich der Kommunikation oder auch Information und es wird die eine oder andere kleinere organisatorische Änderung geben. Die Stadt hat hochqualifiziertes Personal und die sollen ihren Job ungestört machen dürfen, sprich man sollte den Leuten ihre Freiheit lassen und ihnen vertrauen“, so Aydin weiter.
Deeskalationstrainer und Praxisprüfer für Inspektoren-Anwärter*innen
Mit 6 Jahren hat Sinan Aydin mit dem Kampfsport angefangen und ist heute Träger des schwarzen Gürtels. Ob er diese Fähigkeiten einsetzt? „Ich habe sie sehr selten einsetzen müssen – und man muss damit auch vorsichtig umgehen. Für Kinder sowie für Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, habe ich spezielle Selbstverteidigungskurse angeboten. Leider ist die Nachfrage sehr groß“, so Sinan Aydin, der zudem Deeskalationstrainer und Praxisprüfer für Inspektoren-Anwärter*innen ist.
"Das war 1a von den Kolleg*innen vorbereitet"
Wie gut ließen sich die Eigenschaften als Deeskalationstrainer im Alltag einsetzen? „Zum Glück gibt es nicht so viele Situationen, in denen man das muss, so Aydin. „Wenn deutlich wird, dass es keinerlei Interesse an einer sachlichen Diskussion gibt, braucht es eine klare Ansage“, sagt der 45-Jährige, der unter anderem Einsätze begleitet, um die Bedarfe seiner Mitarbeitenden zu kennen - aber auch um zu wissen, was die Bürgerinnen beschäftigt. So sei er auch bei den Martinszügen mit unterwegs gewesen. „Das war 1a von den Kolleg*innen vorbereitet, muss man sagen“, so sein Resumee.
Hobbys? Kampfsport, Schach und Fußball
Ob es einen Bereich gebe, den er bevorzugen würde? „Alle Abteilungen sind gleichermaßen wichtig und müssen im Einklang mit den übrigen Bereichen der Stadtverwaltung stehen“, so der neue Fachbereichsleiter abschließend. Seine Hobbys sind Kampfsport, Schach und Fußball – so ist er bekennender Fan des 1. FC Köln.
Text & Foto: (cp)