Breites Angebot: Offene Kinder- und Jugendarbeit
Ob Naturerlebnispädagogik, Mario-Kart-Turnier oder Begleitung bei der Suche nach einer Wohnung: Das Angebot der Offenen Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Tönisvorst ist vielschichtig und breit aufgestellt. Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte die Stadt ihre Einrichtungen sowie das Angebot. „Die Kolleginnen und Kollegen orientieren sich ganz stark an den aktuellen Bedarfen und Wünschen der Kinder und Jugendlichen – und das mit einem überdurchschnittlichen Engagement sowie partizipativem Ansatz“, so Bürgermeister Uwe Leuchtenberg.
Was ist überhaupt Offene Kinder- und Jugendarbeit?
Freiwillig, niedrigschwellig und vor allem lebensnah: Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist ein geschützter Ort, an dem Kinder sich entfalten, lernen, Vertrauen aufbauen und Gemeinschaft erleben können – unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem sozialen Hintergrund. Dafür werden die unterschiedlichsten Freizeitangebote gemacht und zentrale Bildungsarbeit geleistet. „Es geht darum, Kindern und Jugendlichen einen geschützten Raum zu bieten, in dem sie ihre Interessen entdecken, Beziehung aufbauen und Selbstvertrauen entwickeln können“, so Michael Feiter, Fachbereichsleiter Kinder und Jugend, der die große Bedeutung des pädagogischen Ansatzes betonte.
Von kreativen Projekten bis hin zur mobilen Jugendarbeit: Drei Institutionen stellen sich vor
Wie vielfältig die konkrete Arbeit aussieht, erläuterten die Fachkräfte der Einrichtungen vor Ort: Das Jugendfreizeitzentrum (JFZ) St. Tönis betreut täglich zu den Öffnungszeiten rund 70 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 27 Jahren. Ein Schwerpunkt der Einrichtung liegt bei der kulturellen Bildung. Hierfür wurden allein im vergangenen Jahr 42 verschiedene Angebote gemacht - über 700 Teilnehmende nahmen das Angebot wahr. Beispiele? Kreativ- und Lesetag zum Tag des Buches, Theateraufführungen in den Ferien, Gitarrenkurse, Kinder-Kunst-Werkstatt, Kinder-Kultur-Woche, Schachkurs, Töpferkurse, Radiowerkstatt. Dafür stehen großzügige Räume mit Werkstatt, Musikraum, Küche und Chillbereich auf insgesamt etwa 1000 Quadratmetern zur Verfügung - zusätzlich ein Außengelände mit Streetball, Tischtennis und Bolzplatz. Darüber hinaus bietet die Einrichtung berufsorientierte Unterstützung bei der Anfertigung von Bewerbungen, beim Lebenslauf oder aber der Berufsfindung. Dazu gehören Kooperationen mit der Jugendberufsagentur oder aber eine offene Sprechstunde mit Jugendlotsen des Kolpingwerkes. „Die offene Kinder- und Jugendarbeit gleicht einem komplexen Puzzle, bei dem jedes einzelne Teil eine entscheidende Rolle spielt. Gemeinsam tragen sie dazu bei, ein vollständiges Bild zu formen, das die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen unterstützt und ihre gesellschaftliche Integration fördert“, so Petra Schippers vom Treffpunkt JFZ in St.Tönis.
Spiel- und Erlebnispädadogik
In Vorst ist der Jugendtreff "Das Wohnzimmer" ein vertrauter Ort für viele Kinder und Jugendliche. Mit durchschnittlich 40 Besuchern im Offenen Bereich und durchschnittlich 55 Kursteilnehmenden liegt einer der Schwerpunkte bei der Spiel- und Erlebnispädadogik mit Outdoor-Aktivitäten. Dazu passend: die Multifunktionsfläche mit Pump-Track und Ballspielfeld sowie Grill-Platz unmittelbar vor der Tür. Feste Kurse in der Einrichtung? Kochgruppe, Nähen, Chor, Kreativworkshop oder aber die Mädchengruppe. Dazu kommen gezielt Veranstaltungen, wie das Mario Kart Turnier, eine Werwolf Abend, Movie Time, Karaoke Abend oder Quiz Time. Die Einrichtung mit rund 480 Quadratmetern gibt es seit 1986. 2018 wurde sie auf Wunsch der Kinder in „Das Wohnzimmer“ umbenannt.
Mobile Jugendarbeit
Ergänzt wird das Angebot durch die mobile Jugendarbeit der Stadt. Streetworker Konstantin Meier ist vor allem im öffentlichen Raum unterwegs: „Ich bin dort, wo die Jugendlichen sind.“ In einem festen Rhythmus sucht er drei Mal die Woche die Jugendlichen an verschiedenen Plätzen zu unterschiedlichen Zeiten im Stadtgebiet auf. Der meiste Kontakt aber liefe über das Mobiltelefon: Direktnachrichten per Instagram oder WhatsApp. Zielgruppe? Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 13 bis 27 Jahren mit besonderen sozialen Problemlagen, wie Schulverweigerung, Konflikte oder schwierige Lebenssituationen. Die Einzelfallhilfe reicht dabei von der Unterstützung bei der Suche nach einer Wohnung bis hin zu der Begleitung bei Gerichtsterminen. Eines seiner Schwerpunkte ist überdies die Abenteuerpädagogik. So stehen für 2025 zum Beispiel wöchentliche Lauf- und Outdoor-Workouts, ein Skatecamp oder aber ein Ausflug ins Phantasialand in den Osterferien an.
Bedeutung der Ehrenamtlichen
„Wir sind äußerst dankbar für all die Ehrenamtlichen, von denen etliche als Kinder an unseren Ferienprogrammen teilgenommen haben und nun aktiv unsere Arbeit unterstützen. Ohne ihre wertvolle Hilfe wären viele unserer Angebote nicht realisierbar“, so Petra Schippers für das JFZ, wo ein 22-köpfiges Team tätig ist. Die meisten davon sind im Alter von 14 bis 22 Jahren. Bei einigen Angeboten – Radiowerkstatt, Töpferkurs oder Computerkurs – sind die Ehrenamtlichen älter, bis hin zu 60 Jahren. Im Jugendtreff Vorst „Das Wohnzimmer“ ist ein 14-köpfiges Team im Alter von elf bis 42 Jahren aktiv. „Hier ist die besondere, freiwillige Leistung aller Teamer, Ehrenamtlichen und Jungteamer besonders hervorzuheben. Ohne den Einsatz jedes Einzelnen wäre unser Angebot in dieser Form nicht möglich“, so die Nathalie Maas-Wassermann von Jugendtreff Vorst. „Besonders die Jungteamer*innen tragen als Sprachrohr der Besucher*innen zur Mitgestaltung bei“.
Erreichbarkeit der einzelnen Einrichtungen:
- Der Treffpunkt JFZ St.Tönis, Gelderner Str. 61: Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags von 14 bis 21 Uhr plus Sonderveranstaltungen nach Ankündigung - Homepage angeben (www.treffpunktjfz.de).
- Das Wohnzimmer in Vorst, Gerkeswiese 40: Öffnungszeiten sind dienstags von 13.30 bis 19 Uhr, mittwochs und donnerstags von 13.30 bis 20 Uhr sowie freitags von 14.30 bis 21 Uhr.
- Streetwork und mobile Jugendarbeit Konstantin Meier, mobil erreichbar unter 015221795267 (auch per WhatsApp) oder per Festnetz 02151/999-183 und zudem per E-Mail unter Konstantin.Meier@toenisvorst.de oder auf Instagram unter jugend_streetwork_toenisvorst.
Text: (cp)